[DE-SBB] Ms. or. oct. 3361 - 1
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- Ms. or. oct. 3361 - 1
- Titel
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- [Kitāb Aḫbār Miṣr]
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- VOHD 17,B,2, 319
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- ↳ wie in Referenz
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- [Kitāb Aḫbār Miṣr]
- [ كتاب أخبار مصر]
- Thematik
- Region
- Inhalt
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- Allgemeine Kosmographie (Teil 1)
Das sehr interessante Werk ist von M. Cook eingehend untersucht worden. In seinem Aufsatz, von dem er eine erste Fassung als Vortrag auf dem UEAI-Kongreß 1980 in Edinburgh vorgetragen hatte, hat er u.a. nachgewiesen, daß über das Werk lange Zeit und bis vor kurzem völlig falsche Vorstellungen herrschten (übrigens nicht nur bei Islamwissenschaftlern, sondern auch bei Ägyptologen; vgl. etwa G. Maspéro, in: Journal des Savants 1899, S. 70-86, S. 154-172). Cooks neue geistesgeschichtliche Einordnung des Buches ist inzwischen von den Fachleuten wohl allgemein akzeptiert worden. Seine wesentlichen und gesicherten Ergebnisse lassen sich - zumindest soweit sie uns hier betreffen - in folgenden Punkten zusammenfassen:
1. „Die hermetische Geschichte, wie wir sie vor uns haben, ist nicht die Darstellung einer echten koptischen Tradition... Was immer sie war, sie war nicht die nationale
Geschichte der Kopten im frühen islamischen Ägypten” (S. 99).
2. „Die hermetische Geschichte war im 4./10. Jh. noch nicht bekannt” (S. 78).
3. „Sie ist reichlich bezeugt in der ersten Hälfte des 7./13. Jh.s” (ebd.).
4. „Ein paar frühere Bezeugungen setzen uns in den Stand, den Zeitraum, in welchem ihre literarische Karriere begonnen haben muß, in das frühere 5./11. Jh. zu legen.” (ebd.). Hierzu bemerkt Cook freilich, dass in diesem Punkt „einige peinliche Ungewißheiten” bleiben (s. unten).
5. Die in späteren Hss. und in späteren Sekundärquellen (und danach auch im Druck sowie in GAS) festzustellende Zuschreibung des Werkes an Abū l-Ḥasan al-Ḥusain b. ʿAlī al-Masʿūdī (st. um 345/956; GAL2 1/150-152 S 1/220-221 GAS 1/332-336) - es soll sich um einen Auszug oder einen Teil von dessen verlorenem Riesenwerk K. Aḫbār az-zamān handeln - braucht aus mehreren Gründen nicht ernst genommen zu werden. (Ein wichtiger Grund: al-Masʿūdī kennt in seinen erhaltenen Werken die für die hermetische Geschichte charakteristische Pharaonenliste nicht, welch letztere auch Pharaonen vor der Sintflut enthält.) (A.a.O. S. 74f.)
6. Dagegen erheischt die Zuschreibung der Schrift an einen Autor namens Ibrāhīm b. Waṣīf Šāh etwas mehr Beachtung. Denn sie findet sich in der ältesten Hs. mit Verfasserangabe , die bisher bekannt geworden ist: in Leningrad Nr. 9594 (von 607/1211) sowie auch in Sekundärquellen ( an-Nuwairī , al-Maqrīzī ) . Der Name Ibn Waṣīf Šāh ist oft mit einem Titel verbunden, in welchem das Wort ʿağā’ib vorkommt; so lautet er in der Leningrader Hs. K. al-ʿAğā’ib al-kabīr (a.a.O., S. 75f.; S. 73).
7. Es gibt Gründe zu vermuten, „daß der pittoreske Ibrāhīm b. Waṣīf Šāh in Wirklichkeit eine phantasievolle Verbesserung des prosaischeren al-Wasīfī ist” (a.a.O., S. 76, S. 83). Denn so alte Autoren wie Ṣāʿid b. Aḥmad Ibn Ṣāʿid al-Qurṭubī (st. 462/1070; GAL2 1/419 S 1/585-586) (in seinem K. [at-Taʿrīf bi-]ṭabaqāt) und Abū aṣ-Ṣalt Umaiya b. ʿAbd-al-ʿAzīz al-Andalusī (st. 529/1 134; GAL2 1/641 S 1/889) (in seiner -Risāla al-miṣrīya) nennen einen al-Wasīfīals Verfasser von Aḫbār Miṣr (a.a.O., S. 81 und 83; s. unten). Wie in Punkt 4 dargelegt, neigt Cook dazu, das Auftreten der hermetischen Geschichte ins frühe 5./11. Jh. zu legen - u.zw. vor allem deshalb, weil sich Parallelen zu dem Text in dem kurz nach 442/1051 in Spanien entstandenen magischen Werk Ġāyat al-ḥakīm (dem arabischen Original von Picatrix) (GAL21/281 S 1/431) von al-Maǧrīṭī (Ullmann 2/385-386, 225) feststellen lassen. Indessen muss Cook
einräumen, daß „einige peinliche Ungewißheiten” (some loose ends) bleiben (S. 78, noch einmal S. 84; zur Sache vgl. S.84f.).
- Allgemeine Kosmographie (Teil 1)
- Vollständigkeit
- Sprache
- Schrift
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- Verfasser:in
- ↳ Name
- Übersetzungen
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- französische Übersetzung: Bon Carra de Vaux: L ’Abrégé des merveilles. Paris 1898.
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- französische Übersetzung: Bon Carra de Vaux: L ’Abrégé des merveilles. Paris 1898.
- Editionen/Literatur
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- unvollst. Edition von ʿA.aṣ-Ṣāwī
al-Masʿūdī: Aḫbār az-zamān wa-man abādahu al-ḥadaṯān... , Kairo 1337 = 1938.
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Sezgin, Ursula:
Al-Mas’ūdī, Ibrāhīm B Waṣīfs̆āh und das Kitāb al-’Ağā’ib : Aigyptiaka in arabischen Texten des 10. Jahrhunderts n. Chr.
In: Zeitschrift für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften : ZGAW. - Frankfurt, M : Inst. - Bd. 8.1993, S. 1-70
Signatur: Zsn 103615
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Sezgin, Ursula:
Ein arabischer Text (4./10. Jahrhundert) über Könige von Ägypten gewährt Einblicke in das spätantike Ägypten : zugleich V. und letzter Teil von Pharaonische Wunderwerke bei Ibn Waṣīf Aṣ-Ṣābi̕ und Al-Mas’ūdī
In: Zeitschrift für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften : ZGAW. - Frankfurt, M : Inst. - Bd. 16.2004/2005, S. 149-223
Signatur: Zsn 103615
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M. Cook: Pharaonic History in Medieval Egypt. In: Studia Islamica 57 (1983), S. 67-103, bes. S. 81 f.
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- unvollst. Edition von ʿA.aṣ-Ṣāwī
- Typ
- Formtyp
- Anzahl der Bände
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- 1
- Sammelband
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- p. 1 / 2
- Einband
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- Brauner Ledereinband, mit blau-weiß und grau gemustertem Papier überzogen, Klappe fehlt. Neu gebunden
- ↳ Material
- ↳ Farbe
- ↳ Zustand
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- Erhaltungszustand im allgemeinen befriedigend. Gelegentlich, vor allem am Anfang,
sind die Ränder ausgebessert.
Löcher bzw. Ausbesserungen mit geringem bis mittlerem Textverlust auf Bll. 131, 150, 166a, 167, 168;
mit großem Textverlust - über die Hälfte des Blattes - auf Bl. 159. Auf Bl. 144 ist ein Teil des Randes zerstört.
Flecken.
Eine orientalische Foliierung (Abğad) ist wegen Beschneidung der Ränder nur teilweise erhalten.
- Erhaltungszustand im allgemeinen befriedigend. Gelegentlich, vor allem am Anfang,
sind die Ränder ausgebessert.
- Blattzahl
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- 168
p. 1: 1v-144v
verheftet. Die Bll. sind wie folgt zu ordnen:
(Lücke) 145-168 (= der jetzige Teil 2 der Hs., ursprünglich Teil 1), 132-144, 1-66, 68, 67, 71, 72-131 (Lücke).
- 168
- Blattformat
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- 14 x 21 cm
- Textspiegel
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- 11-13 x 15,5-17,5 cm
- Zeilenzahl
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- 16-21
- Kustoden
- ↳ Duktus
- ↳ Tinte
- ↳ Ausführung
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- Mittelgroßes ungleichmäßiges, gegen Ende der Hs. kleiner werdendes, oft nicht eben
leicht lesbares, häufig nicht vollpunktiertes, teilweise vokalisiertes Nasḫī.
Eine spätere Hand hat an einigen wenigen Stellen rote Interpunktionszeichen gesetzt und Leitwörter sowie Kapitelüberschriften am Rand rot ausgeworfen.
- Mittelgroßes ungleichmäßiges, gegen Ende der Hs. kleiner werdendes, oft nicht eben
leicht lesbares, häufig nicht vollpunktiertes, teilweise vokalisiertes Nasḫī.
- Datum
- ↳ Abschrift
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- 29. Rağab 535/10. März 1141
- Ort
- ↳ Abschrift
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- wohl jemenitischer und/oder andalusischer Provenienz
- Provenienz
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- acc. or. 1929.33. Auf Bl. 1a in lateinischer Schrift: Sanaa Jan. 27; es handelt sich wohl um das ursprüngliche Datum des Erwerbs der Hs.
- Provenienzeintrag
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- Sonstiges: Auf Bll. 1a und 64a je ein gleicher Besitzerstempel (unleserlich).
- Besitzervermerke
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- Auf Bl. 64a hat sich ein Besitzer mit dem Namen Muṣṭafā b. Muḥammad Efendī al-mašhūr
bi-Warrāq (!?) und dem Datum 7. Ramaḍān 1067/19. Juni 1657 eingetragen.
Der Name eines früheren Besitzers auf dieser Seite wurde unleserlich gemacht, doch ist das Datum geblieben: 740/1339.
- Auf Bl. 64a hat sich ein Besitzer mit dem Namen Muṣṭafā b. Muḥammad Efendī al-mašhūr
bi-Warrāq (!?) und dem Datum 7. Ramaḍān 1067/19. Juni 1657 eingetragen.
- Eigner
- Projekt
- Signatur
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- Ms. or. oct. 3361 - 1
- ↳ alternativ
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- PPN : 1675875758
- Reproduktion
- Art :
- Scan
Bemerkung :- Digitalisat Jemen
Art :- Mikrofilm
Bemerkung :- Hs or sim 04543
Art :- Negativ
Bemerkung :- Hs or sim 04543 [6x9: 63b/64a]
Art :- Saved film
Bemerkung :- Hs or sim 04543
- Bearbeiter
-
- Schoeler KOHD
- Bearbeitungsstatus
-
- Ersteingabe komplett
- Statische URL
- https://mymssportal.dl.uni-leipzig.de/receive/DE1Book_manuscript_00060098
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